Im Text «Lenz» von Georg Büchner reist der Schriftsteller Jakob Lenz in die
Vogesen, auf der Suche nach Heilung seiner anbahnenden psychischen Krankheit. Er sucht
eine Auszeit,
einen heilenden Ort als Kontrast zu seinem elitären Leben. Was er jedoch auffindet, ist
die
endgültige Tiefe seiner Psyche. Er verliert sich selbst in den weiten Landschaften der
Vogesen
und wird in der stetigen Auseinandersetzung mit sich selbst wahnsinnig. Die Berge krönen
Lenz’ psychischen Untergang; sie hinterlassen eine gebrochene, bipolare und depressive
Persönlichkeit.
Ich interpretiere Büchners Text neu und gebe dem geschriebenen Text Bild und Ton. Daraus
entsteht eine filmische Installation, die der Kunstform des Theaters nah angesiedelt ist; Sei
es in
ihrem Format als breite, von der Bühne inspirierte Projektion wie auch in ihrer fesselnden
Wirkung. In ihrer Multimedialität und ihrer ungewohnten Form ist meine Arbeit ein neuer
Denkansatz, wie Theater für den visuellen Gestalter form- und greifbar werden kann.
Meine kulturgeschichtliche Arbeit befasst sich mit dem postdramatischen Theater und dessen Anwendungen.
Ausgehend vom Postdramatischen Theater behandle ich für mich wichtig erscheinende Inszenierungen und
Projekte, spartenübergreifend von Tanz über Theater bis hin zur bildenden Kunst. Dies soll mir einen
theoretischen und geschichtlichen Boden für die darauffolgende gestalterische Arbeit geben. Dabei soll
die Frage im Hinterkopf bleiben, wo sich der visuelle Gestalter im kreativen Prozess des Theaters
wiederfindet und wo sich die Disziplinen kreuzen.